New York 2008 – Reiseblog


Eine Reise nach New York

Dienstag, 26.08.2008, es ist 05:05 Uhr und der Wecker klingelt. Noch müde aber entschlossen stehe ich auf und begebe mich ins Bad wo meine Frau schon die Zähne putzt. Auf der Toilette spüre ich plötzlich den Drang meine Reise, die heute beginnt, aufzuschreiben. Also nehme ich einen Block und Schreibzeug und packe es neben meiner grossen Fotoausrüstung in den Rucksack. Den grossen Koffer haben wir schon am Abend gepackt. Aber unsere Kleider und Accessoires brauchen nur gerade die Hälfte unserer zwei Koffer. Unser Ziel ist es ja in den nächsten 6 Tagen, neben Kultur und Architektur vorallem zu shoppen. Die Koffer werden sicher bis zum Rand gefüllt zurück in die Schweiz reisen. Für meine Fotoausrüstung habe ich in den letzten Tagen sämtliche Speicherchips auf dem Computer abgespeichert und geleert. Nun kann ich über 1000 Fotos in bester Qualität knipsen. Genug Motive dürfte ja New York schon bereit halten.

Also spazieren wir mit unseren Rollkoffern vor 6 Uhr durch unser dunkles und noch verschlafene Dorf zum Bahnhof. Auf dem Bahnsteig stehen schon einige Leute die zur Arbeit wollen oder müssen. Alle halten eine gelbe Zeitung in den Händen und sehen gespannt auf die Ereignisse von gestern (yesterday). Die Zeitung wurde heute speziell für eine Rivella Werbung eingefärbt. Nun wissen es alle, jetzt trinken wir Schweizer neben rot, blau und grün auch noch gelb.

Im Zug nach Basel sehen uns die noch müden Menschen mit neidischen Augen an. Ja wir fahren in die Ferien. Wohin wir reisen sieht man nicht, aber an unserem Lächeln und dem Gepäck ist es nicht zu verheimlichen, dass wir weg fahren. In Basel kämpfen wir uns anschliessend vom Gleis 15 mühsam durch die strömende Menschenmenge zum ICE auf dem Gleis 5 zum Zürich Hauptbahnhof. Die einstündige Reise nutzen wir mit Zeitung lesen und verpflegen uns mit den mitgebrachten Gipfeli und Kaffedrinks. Nach kurzem Umsteigen in Zürich sind wir nach 10 Minuten am Flughafen uns spazieren, besser gesagt laufen wir zum Check-In Schalter. Dies können wir nun aber selber an einem dieser Computer-Terminals erledigen. E-Ticket Nummer eingeben, Pass unter den Scanner legen und schon druckt diser die Boarding-Card und das Koffer-Etikett aus. Die Koffer werden danach einfach am Gepäckannahmeschalter entgegen genommen und uns zum Gate beordert.

Männer sind gemäss meiner Frau Nadine am Flughafen alle gleich. Sie stressen die Frauen durch die Shopping-Meile vom Flughafen, damit sie am richtigen Gate noch mindestens 50 Minuten warten können. Auch ich bin lieber einmal am richtigen Ort und beobachte den Schalter bis endlich die First- und Business Class zuerst ins Flugzeug dürfen. Nadine und ich nehmen trotzdem an der Bar in der Abflughalle einen letzten Drink in der Schweiz. Ich trinke eine schöne kalte Ovomaltine und teile den Muffin. Hier könnte man stundenlang sitzen und den gestressten und teilweise verwirrten Leuten zusehen. Eine ältere Inderin blockiert plötzlich die Rolltreppe zum Gate, da sie anscheinend panische Angst vor der laufenden Treppe hat. Zuerst rechts, dann links und wieder rechts, bis endlich der erste Schritt gelingt und sie nach unten fährt. Auch das Handgepäckist am Flughafen schwer zu definieren. Von der kleinen Handtasche bis zum Rollkoffer in der grösse meines normalen Koffers, fährt hier als Handgepäck zum Flugzeug. Erst da merkt man dann, dass der kleine Koffer im Fach über den Köpfen fast kein Platz hat. Da hilft nur noch ein Flugbegleiter mit stopfen und drücken. Am Gate E27 angekommen rüsten wir uns zuerst mit den unzähligen Gratis-Zeitschriften ein. Darin sind hochglanz Stories über Stars und Sternchen die anscheinend fast die gleichen Probleme wir wir normal Sterblichen haben.

Danach erhalten wir an einer weiteren Passkontrolle den obligatorischen blauen Stempel auf die Bordkarte, damit man ins Flugzeug einsteigen darf. Da ich den Flug vor über 2 Monaten online gebucht habe, sitzen wir gemütlich in einer zweier Reihe am Fenster. Nadine ist es anscheinend egal, dass ich immer Aussen sitze, obwohl sie sicher auch lieber nicht im Gang neben unzähligen Ellbogenschlägen von spazierenden Fluggästen sitzt. Es ist halt schon Tradition so. Zusammen haben wir schon einige Flüge erlebt. Bis jetzt eigentlich ohne bemerkenswerte Geschichte. Doch jetzt fällt mir unsere erste grosse Reise ein, dies ist sicher schon 8 Jahre her. Da sind wir auch von Zürich über den Atlantik geflogen. Bei der Landung auf die Dominikanische Republik hat der Pilot kurz vor der Landebahn das Flugzeug wieder hochgezogen und ist eine kleine Runde geflogen. Überall war blauer Himmel, nur über der Piste von Punta Cana zog ein kräftiges Gewitter vorüber. Alle Passagiere sind ruhig geblieben und haben beider zweiten Landung in die Hände geklatscht. Doch hier in Zürich ist es nur leicht bewölkt bei etwa 24 Grad.

Pünktlich vor 10 Uhr steigen wir nun in den Himmel Richtung USA, das Land der Burger und Bush. Die Leute im Flugzeug kann man eigentlich in drei Gruppen einteilen. Es sieht so aus, dass eine grosse Gruppe Asiaten und unzählige Rabbis mitreisen. Die dritte Gruppe sind Touristen wie wir, die in die Ferien fliegen. Bei den Asiaten im hintersten Teil der Maschine schreit seit nun 3 Stunden ein Baby. Auch bei Versuch, dass Kind auf dem Arm durch das ganze Flugzeug zu tragen, hilft nicht. Dabei wissen aber nun alle Passagiere wie das Baby aussieht und wie toll es schreien kann. Als wir die nötige Flughöhe erreicht haben, wird schon das Mittagessen serviert. Es gibt heute Trutenschnitzel mit einer kleinen Rösti und einem leckeren Schokoladen-Joghurt zum Dessert. Statt danach die spannende Auswahl an Filmen zu geniessen, schreibe ich lieber meine persönliche Geschichte auf. Wer weiss, ob ich nach der Ankunft in Manhattan überhaupt noch dazu komme. Doch ich will jetzt bis zur Rückkehr nach Basel alle wichtigen und unnötigen Dinge aufschreiben. Ob dies überhaupt jemand liest und spannend findet, weis ich auch erst danach. Als Titel habe ich mal “Eine Reise nach New York” aufgeschrieben. Bin mir aber sicher, dass ich während dieser Woche einen geeigneten Titel finde. Bis jetzt ist es meine Reise, denn unzählige Leute sind ja schon mit ihren Geschichten von New York zurückgekehrt. Emil zum Beispiel, der dort mehrere Jahre gelebt hat und nun wieder in der Schweiz seine “Lügen-Geschichten” erzählt.

Alle Verwandten und Freunde die schon im Big Apple waren, sind begeistert zurück gekommen. Vorallem meine Cousine Nicole möchte sofort wieder in diese grosse Stadt. Von ihr haben wir auf den Geburtstag ein kleines Heft, dass sie selber geschrieben und gebastelt hat, geschenkt bekommen. Alle wichtigen Dinge die man in Manhattan sehen muss, hat sie zusammen gestellt und am Schluss ihr sehnlichster Wunsch aufgeschrieben. Wir müssen ihr unbedingt einen grossen Vorrat von ihrem Lieblings-Kaugummi mitbringen. Sie hat für das Heft ihre letzten Kaugummis zum probieren beigelegt und die leere Schachtel aufgeklebt, damit wir ja nicht die falschen Trident Kaugummis mit Menthol-Geschmack kaufen. Da Nadine und ich vor 6 Wochen unser Fest zum 30. Geburtstag gefeiert haben, sind wir mit Ideen für New York eingedeckt. Wir haben uns als Geschenk einfach ein bisschen Taschengeld zum shoppen gewünscht. Neben einem grosszügig gefüllten Portmonnaie, dürfen wir mit einem Express-Ticket ohne Anzustehen auf das Empire State Building sowie ins Mamma Mia Musical auf den Broadway. Dies alles ist von unseren Freunden vorgängig im Internet gebucht worden. Hiermit nochmals herzlichen Dank!

Nun brauche ich das Schreibzeug kurz für eine andere Geschichte: Der Flugbegleiter verteilt die Einreisedokumente zum Ausfüllen. Konsumieren sie Drogen, war ich an einem Attentat beteiligt oder leide ich an einer ansteckenden Krankheit. Dies sollte man immer mit NEIN beantworten, ansonsten wird sich die Einreise in die USA etwas schwierig erweisen.

Kommentar vom Autor:

Nach diesen Zeilen, war der Bericht leider zu Ende. Doch wie man auf den Fotos sieht war es eine tolle Reise. New York haben wir bereits wieder besucht…